Lateralität, Seitigkeit ist ein sehr komplexes Thema. Die Lateralität sollte bis spätestens zum Schuleintritt gefestigt sein. Die Basis ist ein gut entwickeltes Gleichgewichtssystem sowie das Überkreuzen z.B. beim Krabbeln . Hierbei werden beide Gehirnhälften zum gleichzeitigen Arbeiten stimuliert. Richten sich Kinder zu früh auf, fehlt ihnen auf der horizontalen Ebene die Entwicklung der Sicherheit, Stabilität und Automatismen. Krabbeln trainiert die Basissysteme: Gleichgewicht, Tiefensensibilität, taktiles sowie auch visuelles System. Die Auswirkung einer zu kurz, oder gar nicht durchlaufenen Krabbelphase zeigt sich später deutlich an Schulschwierigkeiten, der mangelnden Fähigkeit zum Überkreuzen der Körpermittellinie, sowohl mit den Augen als auch mit den Händen und den Ohren. Diese Kinder haben Probleme, z.B. Buchstaben, oder Zahlen korrekt wiederzugeben. Sie gehen mit ihren Händen den kürzesten Weg: was links liegt, wird mit der linken Hand gegriffen und was rechts liegt, mit der rechten Hand genommen. Weitere Symptome können sein: - Konzentrationsschwäche - LRS - leichte Ablenkbarkeit - feinmotorische Schwierigkeiten - Probleme mit Stifthaltung - kein flüssiges Schreiben - vermehrte Anstrengung beim Verarbeiten von verbalen Informationen - Koordinationsprobleme - geringe Frustrationstoleranz - kein altersgemäßes Verhalten - Probleme im Sozialverhalten Ein Kind, bei dem die Störung der sensorischen Integration zu einer herabgesetzten Spezialisation in den Gehirnhemisphären geführt hat, gebraucht entweder beide Hände sehr dominant, oder es entwickelt nicht mit beiden Händen die Geschicklichkeit, welche ein normal entwickeltes Kind besitzt. Die Feststellung der Dominanz bei Kindern, welche häufig ihre Hand wechseln, erfordert ergotherapeutisch vielfältige Beobachtungssituationen mit unterschiedlichen Aufgaben, auch über einen längeren Zeitraum. Das Kind braucht für sich selbst auch mehr Achtsamkeit. Sportarten, bei denen Koordination und Überkreuzungsbewegungen gefördert werden, sind wichtig. Eine unklare Händigkeit kann sich im Erwachsenenalter zu neurotischen , als auch psychosomatischen Störungen entwickeln.